Das bin ich. Leider muss ich mich hier mit meinem eigenen Bild zeigen, da ich eine Tierhaarallergie habe. Ok, wir haben zwei Kaninchen, die draußen im Stalll leben, aber ich identifiziere mich nicht mit ihnen. Das eine ist alt, das andere bissig. Ich bin jung und lieb. Davon abgesehen gehören sie dem Nachwuchs.
Andrea Becker
Was passiert, wenn einem die Natur eine lausige Singstimme und nur mittelmäßige Talente zum Malen mitgegeben hat, dafür aber mehr als reichlich Fantasie? Man vergeht sich am Ausdruckstanz oder fängt an zu schreiben. Ich hab das Zweite gewählt und wer mich kennt, weiß, dass das auch besser so ist.
Mit der Romantik hab ich es nicht so und für den großen Deutschen Nachkriegsroman fehlt mir der nötige Ernst, also darf die kriminelle Energie das Ruder übernehmen. Und ganz wichtig: Ich will meine Leser zum Lachen bringen, die etwas verhalteneren zumindest zum Schmunzeln und die schüchternen zum Kichern.
Meine Romanfiguren sind so etwas wie die imaginären Freunde der Kindheit. Sie begleiten mich und sind die gebeutelten Helden der Geschichten, die ich mir für sie ausdenke. Und sie sind so, wie ich es von Freunden erwarte: loyal, mutig und ehrlich. Das allein wäre aber langweilig, deswegen machen sie haarsträubende Fehler, sind mal unbeherrscht, mal Mimosen, sie streiten und erleben Enttäuschungen, sie haben Angst und werden wütend. Aber sie haben eins gemeinsam: Sie lieben Tiere und setzen sich für sie ein.
Sie müssen auch noch eine Weile miteinander auskommen. Im Moment arbeite ich an der dritten Geschichte, die in einer Nobel-Kurklinik spielt. Im vierten Band geht es auf den Weihnachtsmarkt und im fünften wird ein Coach sterben. Vielleicht sind aber vorher noch die Mittelalter-Fans fällig, mal sehen. Aber ihr seht, es gibt noch eine Menge Gelegenheiten fürs aufklärungsbedürftige Ableben.